Auf vielzähligen Wunsch einer einzelnen Freundin (zwinker Sabine) möchte ich Euch heute zeigen, wie ich die Tischset mit den bunten Restequadraten mache. Diese Anleitung zeigt Zentimetermaße, zum Nähen verwende ich den Standardnähfuß, mit dem sich eine 7,5 mm breite Nahtzugabe ergibt.
Die Stoffreste schneide ich in 6 cm breite Streifen; es ist wichtig, daß die Streifen exakt und gerade mit dem Rollschneider und dem PW-Lineal geschnitten werden. Die Streifen schneide ich dann in circa 13 cm lange Abschnitte. Das ergibt dann zwei gleiche Tischsets. Sollen es 3 oder mehr gleiche Sets werden, so verlängert sich der Streifenabschnitt um jeweils 6 cm.
Für die erste Reihe nähe ich dann 5 bunt gemischte Streifen nebeneinander. Es muß exakt füßchenbreit genäht werden, damit die Quadrate später genau zueinanderpassen. Die nächste Reihe besteht wieder aus 5 Streifen, wobei ich beim Zusammennähen aber schon darauf achte, daß nicht der gleiche Stoff auf der gleichen Position liegt. Insgesamt werden 7 Streifenblöcke benötigt.
Die Block-Reihenfolge markiere ich mit einem Filzstift, damit die Blöcke beim Bügeln später nicht vertauscht werden. Nun werden die Blöcke gebügelt und zwar die Nahtzugabe pro Block immer in eine Richtung. Den ersten Block nach links, den zweiten nach rechts, den 3. wieder nach links und so weiter. Damit ich beim Bügeln weiß, in welche Richtung ich bügeln muß, markiere ich die Richtung mit einer Stecknadel. Die gebügelten Blöcke werden dann oben gerade abgeschnitten und in zwei 6cm breite Streifen geschnitten und auf 2 Stapel verteilt – Reihenfolge einhalten !!!! - Dann werden die Quadradstreifen aneinandergenäht, und zwar treffen die Nähte exakt aufeinander – die Nahtzugabe geht einmal nach oben, einmal nach unten. Wenn Ihr vorher richtig markiert und gebügelt habt und wenn Ihr die Streifen nicht vertauscht habt, sollten alle Streifen automatisch in der richtigen Richtung liegen. Das Top besteht dann aus 5 x 7 Quadraten und wird wieder sorgfältig gebügelt. “Gut gebügelt ist halb genäht” wußte schon mein Großvater und der war, genau wie mein Vater: Schneidermeister. Die Rückseite zeigt, daß die Nahtzugabe einmal nach unten, einmal nach oben geht und niemals aufeinander trifft. Um das Quadratetop wird ein 7 cm breiter Streifen genäht, die Nähte ausgebügelt und dann wird das Teil auf Volumenvlies H630 aufgebügelt. H630 ist relativ empfindlich, deshalb empfehle ich dringend ein Bügeltuch zu verwenden. Für die Rückseite wird ein Baumwollstoff in passender Größe zugeschnitten, allerdings etwa 2,5 cm breiter. Die Rückseite wird in der Mitte rechts auf rechts gefaltet und am Stoffbruch 1cm breit abgenäht. Das obere Drittel der Naht in normaler Stichlänge nähen, Naht mit ein paar Rückstichen sichern, dann mit ganz langer Stichlänge nähen (das gibt dann die Wendenaht) und das letzte Drittel wieder mit normaler Stichlänge nähen (Anfangsstiche vor&zurück sichern). Den Stoffbruch mit der Schere aufschneiden und die Naht ausbügeln. Das Top und die Rückseite rechts auf rechts legen und füßchenbreit außen herum nähen. Überstehenden Rückseitenstoff zurückschneiden, Ecken schräg abschneiden. Wendeöffnung in der Rückseite öffnen und das Tischset wenden. Kanten & Ecken gut ausarbeiten, abstecken und füßchenbreit absteppen. Wendenaht mit ein paar Handstichen schließen. Im Nahtschatten um den Quadrateblock mit der Maschine quilten und das Innenteil nochmals jeweils alle 2 Quadrate längs und quer im Nahtschatten abnähen. Zum Quilten im Nahtschatten benutze ich gerne Transparentgarn, z.B. Monofil von Madeira. Ich mag das unsichtbare Nähgarn und meine Nina mag es auch, ganz gleich ob oben oder unten, oder auf beiden Fadenpositionen – sie motzt eigentlich nie und ich brauche auch keine Fadenspannung mit diesem Garn zu verstellen.
Eigentlich sollte das Tischset-Set schon das erste Weihnachtsgeschenk sein, aber meine Mutter besuchte uns heute überraschend und als sie die Set auf dem Tisch liegen sah, mußte sie nur sagen: “Schöne Farben, die passen genau in unsere Küche, solche Sets könnte ich dringend gebrauchen.” VOLLTREFFER – dachte ich – und gab ihr kurzentschlossen die Sets mit. Und nun bin ich sie los und werde wohl nochmals andere Placemats für Weihnachten nähen. Mir schwebt da was mit Kaffetassen-Motivstoff vor.
Außerdem habe ich heute die ersten 3 Herz-Kissen genäht, sie müssen heute abend noch gestopft werden. Allerdings werde ich jetzt mit Nora nochmals die Maße abgleichen, denn auf dem Schnittmuster fehlte ein eindeutige Maßangabe.